Ghee – das flüssige Gold des Ayurveda!

Ist Ghee wirklich so gesund, wie es Ayurveda behauptet?

Hilfe – Ghee soll wirklich gesund sein?

Ghee ist doch erhitzt und erhitzte Fette sind doch Transfette, so kann man immer wieder lesen. Und auch ich werde in meiner Arbeit als Ayurvedalehrer dies immer wieder gefragt.

Nun, in diesem Beitrag gehe ich näher darauf ein, was Transfette sind und wenn diese schädlich sind – wann Du diese lieber meiden solltest und warum Ghee kein Transfett ist.

Du kennst Ghee, das flüssige Gold des Ayurveda?

Dieses „flüssige Gold des Ayurveda“ wird in der Ayurvedaküche verwendet – zur Massage – in der Ayurvedamedizin, z.B. bei ayurvedischen Umstimmungsmitteln und als Mittel bei Verbrennungen.

Wie wird Ghee hergestellt?

Ghee wird durch einen Kochvorgang aus Butter hergestellt. Dabei trennt sich das Butterfett vom Eiweiß und Wasser. Es durchläuft also einen wahren Transformations-Prozess.

Aus diesem Grund wird Ghee auch als reinigendes Fett zu spirituellen Reinigungsritualen in Butterlampen verbrannt. Diese Butterlampen sind im Grunde Öl-Lampen – aber es wird als „Öl“ das flüssige Ghee verwendet.

Ghee selbst herstellen

Ich empfehle in meiner Arbeit als Ayurvedalehrer und Coach, Ghee selbst herzustellen.

Wenn Du nicht weißt, wie Ghee hergestellt wird, dann schaue Dir das Video von mir an, in dem ich die Herstellung von Ghee erkläre.

Ghee wird seit Jahrtausenden im Ayurveda sehr geschätzt für seine heilsamen Wirkungen – im Grunde auf allen Ebenen.

…Und es ist sehr haltbar, wenn es richtig hergestellt wird.

Ghee in spirituellen Reinigungs-Zeremonien

In Indien hat seit alters her jeder Haushalt auch einen kleinen Altar und dort gibt es auch diese Ghee-Lampen – zur Reinigung der Atmosphäre.

Es gibt Ausgrabungen in Indien bei denen man u.a. auch Ghee fand, welches eine geraume Zeit – Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte, gelagert war,  immer noch genießbar, auch in der Medizin und in der Küche.

Mein Tipp: Mache Dein Ghee selbst

Doch meine Empfehlung ist – mache Dein Ghee selbst und mache keine so großen Mengen – ich mache heute meist Ghee von 3 oder 6 Stück Butter – das ergibt dann 1-2 größere Gläser und ich habe einen Vorrat für 1-2 Monate und dann koche ich wieder neues Ghee.

Bei drei Stück Butter dauert die Herstellung vielleicht 15-20 Minuten und das ist für mich eine Zeit der Besinnung – ich bleibe gern einfach dabei präsent.

Ghee gesund oder ein Transfett?

Doch ist Ghee wirklich so gesund?

Zählt es, weil es doch erhitzt wurde, nicht zu den Transfetten – diese Frage habe ich auch zu Beginn dieses Artikels schon angesprochen?

Was sind Transfette?

Kennst Du Transfette und weißt Du, wann Du diese meiden solltest? Warum sind diese für den Körper weniger bekömmlich?

Nun schauen wir doch ein paar Jahre zurück.

In den 1990er Jahren wurde das Thema „Transfette“ immer aktueller. Immer mehr Forschungen zeigten Zusammenhänge auf z.B. zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang mit dem Konsum von Transfetten.

Eine bahnbrechende Studie kam aus der Harvard School of Public Health im Jahr 1993. Dr. Walter Willett und Kollegen hatten diese Studie durchgeführt.

Dann, im Jahr 2002 stufte das National Academy of Sciences‘ Institute of Medicine (IOM), eine amerikanische gemeinnützige, nichtstaatliche Organisation „Transfette“ als gesundheitsschädlich ein und erklärte, dass es keine sichere Aufnahmemenge gibt, was bedeutet, dass jeder Konsum von Transfetten das Risiko für Herzkrankheiten erhöht. Das heißt im Klartext – die Empfehlung heißt: kein Konsum von Transfetten!

…und ein paar Jahre später, 2006,  schrieb die FDA, die U.S. Food and Drug Administration die Kennzeichnung von Transfetten auf Lebensmitteletiketten vor, damit Verbraucher die Gefahr besser erkennen konnten.

Dänemark hatte im Jahr 2003 als erstes Land der Welt strenge Regulierungen eingeführt, die den Gehalt an Transfetten in Lebensmitteln stark begrenzen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich ebenfalls für eine Eliminierung industriell erzeugter Transfette aus der globalen Lebensmittelversorgung bis 2023 ausgesprochen, um Herzkrankheiten weltweit zu reduzieren.

Aus all dem ist ersichtlich, dass das Bewusstsein bezüglich Transfette nicht nur in der Forschung und Medizin, sondern auch im Bewusstsein von Gesundheitsbewussten immer größer wurde.

Das Ziel der WHO, dass die Transfette bis 2023 ganz aus der Nahrung verschwindet wurde nicht eingehalten, aber es gibt immerhin klare Grenzen, z.B. dass auf 100 G Fett höchstens 2 G Transfette kommen dürfen.

Doch wann bzw. wie entstehen Transfette?

Die Sorge um Transfette bezieht sich in erster Linie auf die künstlichen Transfette, die durch chemische Verarbeitung – speziell durch das Hinzufügen von Wasserstoff zu ungesättigten Fettsäuren in Pflanzenölen (Hydrierung) – entstehen.

Das ist eine Technik der Lebensmittel-Industrie, dadurch wird das „ranzig werden“ verhindert und die Lagerfähigkeit erhöht.

Das ist natürlich bequem und nützlich für die Industrie, aber krankmachend für die Menschen – für die Konsumenten – für Dich und für mich – ausnahmslos für alle, die solche Transfette aufnehmen.

Es geht also nicht einfach nur ums Erhitzen von Fetten, sondern um ein chemisches Verfahren, um die Fette fester und haltbarer zu machen.

Hier gebe ich eine einfache Erklärung zu den Transfetten:

Künstlich veränderte Fette: Transfette entstehen, wenn flüssige Öle in feste Fette umgewandelt werden, dabei wird durch Hitze und Druck, wie durch Zuführung von Wasserstoff das Fett verändert, es wird fest und haltbarer.

In welchen Nahrungsmitteln sind Transfette?

Wo sind diese im Essen zu finden?

In verarbeiteten Lebensmitteln: In Fast Food, Keksen, Kuchen und Frittierfetten.

Solche Transfette sind ein Gesundheitsrisiko. Der Verzehr von Transfetten ist mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfall und Typ-2-Diabetes verbunden.

Kennzeichnung: In vielen Ländern müssen Lebensmittel, die Transfette enthalten, dies auf dem Nährwertetikett angeben.

Kurz gesagt, diese Art von Transfetten sind eine ungesunde Fett-Art, die Du am besten vermeiden – noch besser ganz weglassen – solltest, um das Risiko von Herzkrankheiten und anderen Gesundheitsproblemen zu verringern.

Entstehen Transfette bei der Ghee-Produktion?

Ist die Gefahr auch gegeben, wenn Du Ghee herstellt?

Ghee wird ja auch – wie ich schon aufgeführt habe, durch Erhitzen hergestellt.

Ghee hat als Milchprodukt natürlicherweise wenig Transfette, wie alle Milchprodukte, aber auch Fette von Tieren, von Wiederkäuern. Diese werden im Magen der Kühe produziert. Diese Transfette haben aber nicht die gesundheitsschädliche Auswirkung wie bei den industriell hergestellten Produkten.

Beim Herstellen von Ghee durch Erhitzen, um das Butterfett vom Eiweiß und Wasser zu trennen, entstehen diese Transfette nicht, da hier dieser chemische Prozess, wie vorher beschrieben, nicht stattfindet.

Das gilt in der Regel auch, wenn das Ghee industriell hergestellt wird.

Ghee schmeckt am besten, wenn man es selbst herstellt oder wenn man selbst hergestelltes Ghee geschenkt bekommt.

weiter empfehle ich, Süßrahmbutter zu nehmen, um Ghee herzustellen, denn dann hat das Ghee einen leicht karamellartigen Geschmack.

Ich weiß aber, dass viele, auch im Ayurveda, die gesäuerte Butter als „besser“ für die Ghee-Herstellung deklarieren.

In meinen Ayurveda-Kochkursen ist das „Ghee-Herstellen“ eine der ersten Schritte, die unterrichtet werden.

Gibt es vegane Alternativen?

Und was ist, wenn man sich vegan ernährt?

Dann empfehle ich kaltgepresstes Kokosöl, doch davon berichte ich in einem späteren Beitrag, denn auch da gibt es manches zu beachten, um wirklich etwas für die eigene Gesundheit zu tun.

Scharf braten und Frittieren im Ayurveda!

Ist scharf anbraten und frittieren gesund?

In diesem Zusammenhang ist sicher auch die Frage berechtigt: Was ist mit scharf anbraten und mit Frittieren?

Meine persönliche Meinung: Das kann man in der Ayurvedaküche getrost vernachlässigen – sanftes anbraten  und dann dünsten oder bei niedriger Temperatur braten ist gesünder und zusätzlich auch Energie-sparender.

Beim Frittieren entsteht zusätzlich gesundheitliche Probleme, wenn das Frittierfett hoch, aber auch, wenn es öfters erhitzt wird.

Transfette und Deine Gesundheit

Noch einmal für Dich: In welchen Nahrungsmitteln sind häufig Transfette?

In Margarinen, Backwaren, Frittierfetten, haltbare Blocks von Kokosfett, Snacks, Fastfood, Fertiggerichten und anderen industriell verarbeiteten Produkten.

Welche gesundheitliche Probleme können bei Menschen gefördert oder verstärkt werden.

Wir kennen in der Medizin den Begriffe: Zivilisationskrankheiten und ernährungsbedingte Krankheiten. Dies sind schleichend beginnende oft chronisch werdende Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Erkrankungen der rheumatischen Formenkreis, entzündliche Erkrankungen.

Diese und andere Erkrankungen können durch die Ernährung und hier auch durch den Konsum von Transfetten, entstehen oder verstärkt werden. Es ist in der westlichen, wie auch in der Ayurveda-Medizin bekannt, dass oft, wenn die Ernährung ungesund ist, mehrere solcher „Zivilisationskrankheiten“ entstehen, die sich gegenseitig noch verstärken, weil sie gleichzeitig als ursächliche Erkrankung wie auch als Folge von anderen Erkrankungen  entstehen können.

Sind Low-Fett-Produkte empfehlenswert?

Sind Low-Fett-Produkte  denn besser als normale Lebensmittel?

Fett ist grundsätzlich nicht schädlich, ungesättigte wie auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind für uns sogar lebensnotwendig.

Die Menge macht es, ob etwas ein Gift oder ein Heilmittel ist, das hat schon Paracelsus gewusst und propagiert – das ist auch heute noch genauso aktuell in der modernen Pharmakologie und der Toxikologie.

Das Original dieser Aussage von Paracelsus ist: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift.“ Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“

Es geht also mehr um Reduzierung von Allem – also Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate, da die meisten Menschen einfach zu viel essen. Und dazu noch ungesund.

Üppige Mangelernährung

Max-Otto-Bruker prägte den Satz, ein Pionier der Vollwerternährung: wir haben heute eine üppige Mangelkost!

Wenn also einfach nur bei Low-Fett-Produkte das Fett reduziert wird, werden meist mehr Eiweiß und Kohlenhydrate dem Produkt zugeführt und auch das ist für unsere Gesundheit nicht zuträglich.

Koch-Maximen im Ayurveda

Und eine gesundheitsförderliche Ernährung kann man schon an den Maximen der ayurvedischen Ernährung erkennen:

  • So regional wie möglich
  • So saisonal wie möglich
  • So frisch wie möglich
  • Und zusätzlich noch mit Liebe „Kochen“

Genau das vermittle ich in meinem Online-Kurs: Grundlagen der ayurvedischen Küche. Dieser ist nun auch Vegan-optimiert, und zusätzlich mit vielen zusätzlichen Informationen und Rezepten versehen.

Hier geht es zur Beschreibung des Ayurveda-Kochkurses von mir, der auch Vegan-Optimiert ist…

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Wolfgang Neutzler

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