Zeit-Umstellung und Winter – Hilfreiche Ayurveda-Tipps

Wie du die Zeitumstellung und den Winter mit Ayurveda leicht meisterst

Der Herbst steht vor der Tür, die Tage werden kürzer und die Uhren bald eine Stunde zurückgestellt. Während wir uns über eine extra Stunde Schlaf freuen, kann die Zeitumstellung doch ziemlich auf den Organismus schlagen – vor allem, wenn dann noch winterliche Temperaturen, Stress oder eine Erkältung dazu kommen.

Mehrere gleichzeitige Belastungsfaktoren, wie Stress, Krankheiten und klimatische Anpassungen, können die Zeitumstellung tatsächlich schwieriger und gesundheitlich problematischer machen. Insbesondere Menschen, die gesundheitlich bereits belastet oder empfindlich auf Schlafveränderungen reagieren, können durch die Kombination dieser Faktoren ein höheres Risiko für gesundheitliche Probleme haben.

Wie Vata, Pitta und Kapha darauf reagieren können:

Im Ayurveda reagieren die drei Konstitutionstypen – Vata, Pitta und Kapha – unterschiedlich auf Veränderungen wie die Zeitumstellung. Am stärksten betroffen ist der Vata-Typ, da seine körperliche und geistige Konstitution besonders empfindlich auf Veränderungen im Rhythmus und der Umgebung reagiert. Hier eine Übersicht darüber, wie jeder Dosha-Typ auf die Zeitumstellung reagiert:

Vata-Typ

Anfälligkeit für Unruhe und Schlafstörungen: Vata-Typen sind von Natur aus sehr empfindlich gegenüber Veränderungen und neigen zu Unruhe, Ängsten und Schlafproblemen. Die Zeitumstellung bringt eine Veränderung im Tagesablauf, die das Gleichgewicht von Vata besonders stören kann. Schlafmangel oder gestörter Schlaf können bei ihnen schnell zu Erschöpfung und Nervosität führen.

Verstärkung von Stress und Nervosität: Da Vata-Typen oft ohnehin leicht gestresst sind, kann die Zeitumstellung ihre Tendenz zu Nervosität und Stress noch verstärken. Sie brauchen länger, um sich an den veränderten Rhythmus anzupassen und reagieren stärker auf den Schlafmangel.

Anpassungsschwierigkeiten an die kalte Jahreszeit: Vata ist mit den Elementen Luft und Äther verbunden und reagiert empfindlich auf kaltes Wetter und Trockenheit. Die Umstellung auf die Winterzeit, die mit kühleren Temperaturen einhergeht, kann daher zusätzlichen Stress bedeuten und die Tendenz zu Kälteempfindlichkeit und Trockenheit verstärken.

Pitta-Typ

Mögliches Auftreten von Gereiztheit und Frustration: Pitta-Typen sind grundsätzlich leistungsorientiert und können schnell frustriert sein, wenn ihr Rhythmus gestört wird. Die Zeitumstellung kann bei ihnen zu Gereiztheit und einer leichten Stimmungsschwankung führen, insbesondere wenn sie das Gefühl haben, weniger produktiv oder konzentriert zu sein.

Veränderungen im Energiehaushalt: Pitta-Typen können kurzfristig einen Energieeinbruch erleben, bis sie sich an die neue Zeit gewöhnt haben. Sie neigen jedoch dazu, sich relativ schnell anzupassen, und die Auswirkungen der Zeitumstellung sind meist weniger intensiv als bei Vata-Typen.

Empfindlichkeit gegenüber Schlafstörungen: Obwohl Pitta-Typen generell stabiler im Schlaf sind, können sie bei Veränderungen wie der Zeitumstellung temporär Schlafprobleme und intensivere Träume erleben, was ihr Temperament etwas unausgeglichener machen kann.

Kapha-Typ

Weniger empfindlich gegenüber der Zeitumstellung: Kapha-Typen sind aufgrund ihrer stabilen und erdverbundenen Natur oft weniger anfällig für kurzfristige Veränderungen. Die Zeitumstellung beeinflusst sie in der Regel am wenigsten, und sie passen sich im Vergleich zu Vata- und Pitta-Typen leichter an.

Tendenz zur Schläfrigkeit: Kapha-Typen können allerdings eine gewisse Trägheit spüren und neigen eher dazu, sich durch die zusätzlichen Schlafveränderungen noch müder oder weniger motiviert zu fühlen. Die zusätzlichen Dunkelheitsphasen im Herbst und Winter könnten die natürliche Kapha-Tendenz zur Ruhe und Schwere verstärken.

Schweregefühl in der kalten Jahreszeit: Die Kombination von Winterkälte und veränderter Tageszeit kann das Kapha-Dosha jedoch dazu verleiten, in eine zu entspannte oder träge Phase zu fallen. Kapha-Typen profitieren besonders von Bewegung und einer stabilen Routine, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken.

10 ayurvedische Tipps, die hier ausgleichen und gesundheitsfördern wirken:

Die ayurvedische Lehre bietet jedoch viele Tipps, die dich in dieser Zeit warm, entspannt und gesund halten. Hier erfährst du, wie du durch kleine Rituale und Anpassungen die Zeitumstellung und den Winter gelassen überstehst!

1. Finde deine Routine: Stabilität ist das A und O

Für deinen Körper und Geist ist Regelmäßigkeit besonders wichtig, um sich an die Zeitumstellung anzupassen und die dunklere Jahreszeit gut zu überstehen. Ein geregelter Tagesablauf beruhigt das Vata-Dosha, das besonders empfindlich auf Veränderung reagiert.

Schlaf-Wach-Rhythmus einhalten: Versuche, jeden Tag zur gleichen Zeit schlafen zu gehen und aufzustehen – auch am Wochenende.

Tägliche Rituale etablieren: Ob eine heiße Tasse Tee am Morgen, ein kurzer Spaziergang oder eine Meditation – beginne deinen Tag immer ähnlich. Diese Routinen erden dich und schenken Stabilität.

2. Wärme für Körper und Seele: So kommst du gut durch die Kälte

Der Winter stellt deinen Körper auf die Probe, und Ayurveda empfiehlt, ihm mit Wärme entgegenzuwirken. Warme Speisen, Öle und heiße Getränke sind jetzt deine besten Freunde!

Iss warme, nährende Speisen: Wähle Suppen, Eintöpfe, Porridge und Tees mit wärmenden Gewürzen wie Ingwer, Zimt und Kardamom. Sie helfen, dein inneres Feuer, Agni, zu stärken und Vata auszugleichen.

Ölmassage (Abhyanga): Verwöhne dich morgens oder abends mit einer warmen Ölmassage. Massiere dich sanft mit Sesam- oder Mandelöl – das beruhigt das Nervensystem und gibt dir eine Extraportion Wärme.

Warme Dusche oder ein Bad: Eine warme Dusche oder ein entspanntes Bad hält deinen Körper angenehm warm und bereitet dich auf den Tag oder eine ruhige Nacht vor.

3. Vata ausgleichen: Die richtige Ernährung für innere Ruhe

Im Winter neigen wir dazu, uns müde und etwas unruhig zu fühlen. Die richtige Ernährung kann das ändern!

Vata-ausgleichende Lebensmittel: Setze auf gekochtes Gemüse wie Kürbis, Karotten, Süßkartoffeln sowie Reis, Quinoa und Ghee. Vermeide kalte und trockene Speisen, da sie Vata verstärken und dich eher unruhig machen.

Gewürze für mehr Wärme: Ingwer, Zimt, Kurkuma, Kreuzkümmel und Fenchel unterstützen die Verdauung und bringen wohltuende Wärme in deinen Alltag.

4. Besser schlafen mit Ayurveda: Abendrituale für die perfekte Nachtruhe

Ein ruhiger Schlaf ist jetzt wichtiger denn je, denn er hilft dir, mit der Zeitumstellung besser zurechtzukommen.

Abendrituale für guten Schlaf: Genieße vor dem Schlafengehen eine Tasse Kamillentee oder warme Milch mit Honig und etwas Muskat. Das beruhigt deinen Geist und bereitet deinen Körper auf eine erholsame Nacht vor.

Digitale Auszeit: Eine Stunde vor dem Schlafengehen legst du Handy und Laptop zur Seite. Das beruhigt deinen Geist und erleichtert das Einschlafen.

5. Bewegung und Atem: Mit Yoga und Pranayama zur inneren Balance

Ein sanftes Bewegungstraining wie Yoga oder ein täglicher Spaziergang bringt deinen Kreislauf in Schwung und stabilisiert Vata.

 

Bewegung, die dir guttut: Leichte Bewegung wie Yoga, Dehnübungen oder ein Spaziergang im Freien hält deinen Körper geschmeidig und hilft dir, entspannt in den Tag zu starten.

Atemübungen (Pranayama): Atemübungen wie die Wechselatmung (Nadi Shodhana) oder tiefe Bauchatmung beruhigen deinen Geist und geben dir Energie. Gerade morgens helfen sie, das innere Gleichgewicht zu finden und positiv in den Tag zu starten.

6. Nutze das Tageslicht: Sonne tanken für mehr Energie

Im Winter ist Tageslicht rar, aber dennoch entscheidend für unsere innere Uhr und die Stimmung.

Spaziergänge im Morgenlicht: Nimm dir morgens, wenn es hell wird, Zeit für einen kurzen Spaziergang oder setze dich ans Fenster, um so viel Tageslicht wie möglich aufzunehmen. Das hebt die Stimmung und stabilisiert deinen Rhythmus.

7. Stress ade: Entspannung und Kräuter für innere Ruhe

Wenn Stress und Müdigkeit die Zeitumstellung schwieriger machen, helfen dir entspannende Kräuter und kleine Achtsamkeitsrituale, um deinen Geist zu beruhigen.

Kräutertees und Adaptogene: Ashwagandha, Tulsi und Brahmi sind ayurvedische Kräuter, die dir helfen, Stress zu reduzieren und dein Nervensystem zu stärken.

Meditation und Achtsamkeit: Nimm dir jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um ruhig zu atmen oder eine kurze Meditation zu machen. Das hilft, den Kopf freizubekommen und in der dunklen Jahreszeit optimistisch zu bleiben.

8. Trinke warmes Wasser über den Tag verteilt

Ein ayurvedischer Klassiker: Trinke über den Tag verteilt warmes oder heißes Wasser, um deinen Körper von innen zu wärmen und den Stoffwechsel anzuregen. Warmes Wasser unterstützt die Verdauung, beruhigt Vata und hilft, Giftstoffe auszuleiten. Du kannst es mit ein paar Tropfen Zitrone oder einer Scheibe Ingwer aufpeppen – das stärkt zusätzlich das Immunsystem!

Auch Tees und Ingwertee können hier sehr hilfreich sein.

Wichtig: Immer warm trinken, über Körper-Temperatur, unabhängig vom Konstitutionstyp. Das ist im Herbst und Winter meist leichter durchzuführen, gilt aber auch für das Frühjahr und für den Sommer.

9. Kleines Nickerchen als Power-Napp am Mittag statt Kaffee-Power

Wenn du dich müde fühlst, vermeide es, dich mit Kaffee wachzuhalten, denn er verstärkt Vata und kann dich letztlich noch nervöser machen. Gönn dir stattdessen ein kurzes, ruhiges Nickerchen von 10-20 Minuten, am günstigsten um die Mittags-Zeit, wenn möglich. So tankst du Energie und hilfst deinem Körper, den veränderten Rhythmus sanft zu verarbeiten.

Aber Vorsicht: Ein Nickerchen am Mittag oder Nachmittag sollte nicht länger als 20 Minuten dauern, sonst stört es den Nachtschlaf.

10. Iss eine warme, leicht verdauliche Abendmahlzeit

Das Abendessen sollte jetzt leicht und warm sein, um deine Verdauung zu unterstützen und den Körper auf eine ruhige Nacht vorzubereiten. Wähle Speisen wie gedünstetes Gemüse, warme Suppen oder einen Getreidebrei mit etwas Ghee. Verzichte auf schwere, kalte Speisen und auf Rohkost am Abend, da diese schwerer verdaulich sind und dein System belasten können. So gehst du entspannt ins Bett und schläfst besser – ein riesiger Vorteil bei der Zeitumstellung!

…und wenn Du die kommende Winterzeit für Gesundheitsvorsorge oder als Fortbildung in Ayurveda nutzen möchtest,

dann kannst Du hier bei Kursen fündig werden…

oder vereinbare mit mir einen Termin für ein kostenfreies persönliches Beratungsgespräch…

Entspannt und ausgeglichen bei der bevorstehenden Umstellung der Zeit und durch den Winter

Die Umstellung auf die Winterzeit und die dunklere Jahreszeit müssen keine Herausforderungen sein, die uns aus dem Gleichgewicht bringen. Mit den ayurvedischen Empfehlungen für Wärme, Routine und Ruhe stärkst du Körper und Geist und kannst die Wintermonate entspannt und gesund genießen.

Viel Freude beim Umsetzen.

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Wolfgang Neutzler

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